Magazine Juli 2016

Die textile Welt im Blick: von Recycling bis Vernetzung

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Die Jeans

Wissenswertes rund um den Modeartikel Nummer eins

Seit mehr als 160 Jahren gibt es die Jeans. Ursprünglich gedacht als robuste Arbeitshose für Goldgräber in den USA, zählt sie heute zu den beliebtesten Kleidungsstücken der Welt. In fast jedem Kleiderschrank sind mehrere Jeanshosen zu finden. Lesen Sie im Folgenden, wie die Jeanshose ihren weltweiten Siegeszug antrat, und erfahren Sie weitere interessante Fakten über den Modeartikel Nummer eins.

Die Geschichte der Jeans

Die allererste Jeans wurde bereits im Jahr 1853 gefertigt, als strapazierfähige Arbeitshose für Goldgräber. Nicht nur die Hose selbst war starken Belastungen ausgesetzt und musste dementsprechend strapazierfähig sein, sondern auch die Hosentaschen, in denen allerhand Werkzeug verstaut werden musste. Ebenso belastet waren die Nähte. Als Erfinder der Jeans gilt der in Deutschland geborene und in die USA ausgewanderte Levi Strauss. Seine damals gegründete Firma ist auch heute noch einer der größten Jeans-Hersteller der Welt.

Die ersten Jeans wurden aus braunem Zeltplanenstoff gefertigt. Dieser Stoff wurde allerdings schon bald durch eine strapazierfähige Baumwolle mit deutlich erhöhtem Tragekomfort ersetzt. Da dieser besondere Stoff für Jeanshosen aus der Stadt Nîmes in Frankreich stammte und dort schon seit dem 17. Jahrhundert unter dem Namen „Serges de Nîmes“ bekannt war, erhielt er fortan den Namen „Denim“. Das Wort „Jeans“ hingegen leitet sich von dem Wort „gênes“ ab, der Bezeichnung für genuesische Seefahrerhosen.

Just an imageTaschenverstärkung durch Nieten

Die strapazierfähigen Hosen der Goldgräber waren schnell populär und fanden regen Absatz. Schon bald wurden sie auch von Farmern, Cowboys, Holzfällern und anderen Arbeitern getragen. Ihr Schwachpunkt waren jedoch die Hosentaschen. Sie rissen aufgrund der starken Belastungen ständig ein. Gemeinsam mit dem Schneider Jacob Davis entwickelte Levi Strauss daher eine Verstärkung der Taschenecken durch Kupfernieten – ein Verfahren, das im Jahr 1873 patentiert wurde.

Mit Einführung der Verwendung von Indigo zum Färben des Denimstoffes wurde 1883 schließlich die „Blue Jeans“ – wie man sie bis heute kennt – geboren. Im Jahr 1890 wurde erstmals die Artikelnummer „501“ dem Urmodel der Levis-Jeans zugeordnet.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war die Jeans ausschließlich in den USA und als Arbeitshose bekannt. Als allerdings im Jahr 1930 die Hosenträger durch modische Gürtel ersetzt wurden, führte dies zu einem Wandel in der Geschichte der Jeans: Sie wurde fortan nicht mehr nur zur Arbeit getragen, sie wurde vielmehr zum Wahrzeichen der Jugend und fester Bestandteil der Freizeitkleidung.

Während des zweiten Weltkrieges trat die Jeanshose schließlich ihren Siegeszug in Europa an. Bekannt wurde sie dort durch die amerikanischen Soldaten, die in ihrer Freizeit Jeanshosen trugen. Das blaue Beinkleid entwickelte sich schnell zum Modeartikel Nummer eins, und nach und nach entstanden auch europäische Jeansmarken wie Mustang, Rifle oder Diesel.

Just an imageJeans in allerlei Farben

Heute gibt es die Jeans in allerlei Schnitten, Formen und Farben. Sie ist längst salonfähig geworden und wird nicht mehr nur von Jugendlichen getragen, sondern ist über alle Generationen und Gesellschaftsschichten hinweg zu finden.

Interessante Fakten über die Jeans

  • Weltweit werden jährlich etwa 1,2 Milliarden Jeanshosen verkauft.
  • Dies entspricht einem jährlichen Umsatz von rund 56 Milliarden US-Dollar.
  • Im Durchschnitt besitzt jede Frau sieben Paar Jeans, ein Mann sechs.
  • In rund 510 Fabriken werden weltweit Denim-Stoffe für Jeans hergestellt. Insgesamt produzieren sie 2,7 Milliarden Meter pro Jahr.
  • Über 50% davon werden in Asien, allen voran in China, Indien und Bangladesch produziert.
  • Um die typische blaue Farbe der Jeans zu erhalten, werden jährlich 20 Tonnen Indigo verbraucht. Dabei reichen ein paar Gramm des Farbstoffes aus, um eine Hose zu färben.
  • Die orangefarbenen Nähfäden, mit denen Jeans traditionell genäht werden, wurden ursprünglich verwendet, damit die Nähte farblich zu den Kupfernieten passen.
  • In den früheren Jahren, in denen die Jeans noch hauptsächlich von Arbeitern getragen wurden, waren die Reißverschlüsse bei den Männerhosen vorne, bei den Frauenhosen aber an der Seite.
  • Bei der Fertigung einer Jeans fallen mehr als 30 verschiedene Nähoperationen an.

Mehr zur Herstellung und zu den verschiedenen Nähoperationen bei der Konfektion einer Jeans können Sie in der nächsten Ausgabe des Groz-Beckert Magazine lesen. Dort erfahren Sie auch, welche speziellen Nähmaschinennadeln Groz-Beckert für dieses Segment im Angebot hat.

Sie wollen bereits jetzt Genaueres erfahren? Die Groz-Beckert Experten stehen Ihnen gerne zur Seite!